Hans Purrmann als Maler inmitten von Bohème und klassischer Moderne - als deutscher Kunst-Migrant zwischen Frankreich, Italien und der Schweiz: Nicht nur seine Kunst auch seine Netzwerke schreiben Kunstgeschichte. Liebermann, Cassirer, Matisse, Herrmann Hesse, und zahlreiche Kunstschaffende aus der Schicksals-Symphonie des 20. Jahrhunderts standen mit Purrmann in Verbindung: Als Maler galt er in Deutschland als "Französling", in Frankreich "L'Allemand", von den Nazis als "entartet" diffamiert, nach dem Zweiten Weltkrieg erst gefeiert und dann fast vergessen. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Kunstforeningen GL STRAND, Kopenhagen, und wird kuratiert von Annette Vogel. Schon in jungen Jahren ist Purrmann in München und Berlin mit den aktuellsten Strömungen der Kunst seiner Zeit konfrontiert gewesen, doch mit der Übersiedlung nach Paris findet er im Künstlerkreis des Café du Dôme Anschluss an die Avantgarde. Er wird Schüler und Freund von Henri Matisse und betreibt mit ihm gemeinsam eine Kunstschule. Die politischen Zeitläufe und die Weltkriege haben Purrmann zu einem durch Europa ziehenden Künstler werden lassen, der seine den Schönheiten der Welt entlehnten Motive jedoch an jedem Ort zu finden weiß. Das Buch bietet einen repräsentativen Querschnitt durch dieses von farbiger Opulenz geprägte Werk.