1826 schrieb Franz Liszt, gerade einmal 15 Jahre alt, seinen ersten Zyklus von Etüden, die er eigentlich als eine große Etüde aus 12 verschiedenen Übungen, als "Etude en douze exercices" verstanden haben wollte. Dennoch ist eine jede dieser Übungen eine eigenständige Studie, die sich einem bestimmten technischen Problem widmet. Später zwar Vorbild für Liszts große Etüden ("Grandes Etudes") geworden, sind diese Jugendwerke noch weit von den technischen Ansprüchen ihrer großen Geschwister entfernt. Umso mehr eignen sie sich im fortgeschrittenen Unterricht als hervorragende Alternative etwa zu den anspruchsvolleren Etüden Czernys.
Schwierigkeitsgrad: 3-4 Bei dieser Etüdensammlung aus dem Jahre 1826 handelt es sich nicht nur um das bedeutendste Jugendwerk Franz Liszts, sondern auch um die Vorläuferfassung der "Etudes d'execution transcendante" (UT 50233), welche aufschlussreiche Einblicke in Liszts pianistische und kompositorische Entwicklung gestattet. Die Etüden, deren jede sich einem speziellen technischen Problem widmet, ermöglichen fortgeschrittenen Schülern (ab Mittelstufe) einen Einstieg in das Werk Liszts und erweisen sich zugleich als hervorragende Alternative zu den anspruchsvolleren Etüden von Carl Czerny. Die vorliegende Neuausgabe verwendet erstmals die französische Erstausgabe sowie auszugsweise die Autographe als Hauptquelle, nicht jedoch die von Liszt nicht autorisierten deutschen Nachdrucke. So können zahlreiche Irrtümer in Notentext, Artikulation und Dynamik korrigiert werden. Die Interpretationshinweise geben u.a. Hintergrundinformationen über den jungen Liszt als Lehrer und den Einsatz von Etüden in seinem Unterricht.Schwierigkeitsgrad: 2-3