Huang Rui ist ein Pionier der abstrakten Malerei in China. Er war Mitgründer der Stars-Gruppe und organisierte ihre erste unangemeldete Ausstellung im Jahr 1979, der Geburtsstunde chinesischer zeitgenössischer Kunst. Über flächige Darstellungen der Pekinger Höfe und Gassen fand er zu seiner eigenen Bildsprache: geometrische Abstraktionen, inspiriert vom Daodejing oder I-Ging, und gestische Kompositionen auf der Basis traditioneller Tuschemalerei. Das Buch ist seine erste große Werkschau, die auch Skulpturen einbezieht und dabei besonderen Fokus auf die aktuelle Position des Künstlers legt, wenn er die Leinwand durch kreis- und mondförmige Einschnitte öffnet und die ganze Rahmenkonstruktion in seine Erforschung wirklicher und virtueller Räume einbezieht. Wie Jennifer Dorothy Lee schreibt: Durch den Daoismus und die Texte der alten Gelehrten verwandelt sein Zeitverständnis die Materie, die Leinwand, die Ölfarbe. Der Daoismus erlaubt es Huang, das Material als spannungsvolle oder einander bekriegende Kräfte zu betrachten, die ihrerseits zu transformativen Prozessen führen . . . Seine Werke beschäftigen sich mit einer sich wandelnden Gegenwart. In Zusammenarbeit mit Cornerstone Art