An der englischen Küste, in Bournemouth, sucht der alternde Schriftsteller Dencombe Ruhe, um sich von einer Erkrankung zu erholen. Er sitzt am Meer, mit seinem jüngsten Buch in Händen, »Die mittleren Jahre« heißt es, als ihm ein junger Mann auffällt, Privatarzt einer Gräfin, der im gleichen Buch liest. Im Gespräch mit Dencombe erzählt Doktor Hugh von seiner Bewunderung für den Autor, ohne dass er ihn erkennt, ohne dass der sich zu erkennen gibt. Bis der erschöpfte Dencombe das Bewusstsein verliert. Als er wieder erwacht, weiß der Doktor, wen er vor sich hat, und Dencombe offenbart sich ihm in all seinen Selbstzweifeln, Ängsten und der Hoffnung auf einen neuen Anlauf, eine zweite Chance.»Die mittleren Jahre«, 1893 erstmals erschienen, ist das Selbstporträt eines Schriftstellers als alternder Mann, eine von Henry James' intimsten und berührendsten Erzählungen, in der er auf knappem Raum die ganze Meisterschaft seiner Erzählkunst beweist. Sie hat Philip Roth und Colm Tóibín ebenso inspiriert wie Walter Kappacher, der in einem Nachwort erzählt, was sie für ihn und sein Werk so bedeutend macht, dass er sie ins Deutsche übertragen hat.